Einen abwechslungsreichen Ferienhausurlaub verspricht die Region Västmanland: Im Süden grenzt sie an den verzweigten Mälaren, Schwedens drittgrößten See. An einer Bucht liegt die Großstadt Västerås als regionales Zentrum an einer alten Ost-West-Achse zwischen Stockholm und Göteborg. Västerås gilt als Fahrradstadt und als Ausgangspunkt für Mälaren-Bootsfahrten.
Die Geographie von Västmanland
Nach Norden und Westen prägen Hügel, Spaltentäler und zunehmend tiefe Wälder die Landschaft, ein ausgezeichnetes Terrain für Outdoorer. Einen weiteren Kontrast bilden die Schlösser rund um Västerås und historische Bergbaugebiete im ländlichen Raum.
Fahrradstadt Västerås
Västerås’ verdankt seinen Charme nicht nur der Lage und Promenade am Mälaren, sondern auch einem Dutzend Parks und dem grünen Umland, bestens zu erkunden auf einem vorbildlichen Radwegenetz. Im autofreien historischen Kern am Krykbacken verlaufen die Wege wie einst die Gassen im Mittelalter. Daneben ragt der Turm des Doms 92 Meter auf, während sich unterhalb der Fluss Svartån Richtung Mälaren schlängelt. Die Auswahl an Museen ist enorm: kombiniert das Kunst- und Regionalmuseum, begehrt der Flugsimulator im Flygmuseum und im Sommer prima zum Mitmachen geeignet das belebte Freilichtmuseum. Eher bescheiden wirkt das Stadtschloss; dafür sind in der Umgebung einige prachtvollere Ausgaben zu besichtigen.
Bootsausflüge auf dem Mälaren
Västerås ist ein wichtiger Hafen für Ausflugsboote. Das Tourenprogramm umfasst neben einigen Inseln im Mälaren Schloss Taxinge (mit legendärem Kuchenbuffet), die Wikingersiedlung Birka, immerhin UNESCO-Weltkulturerbe, ebenso wie Schloss Drottningholm, der Hauptwohnsitz des schwedischen Königspaars. Im Sommer pendelt die populäre Elbfärjan zwischen Västerås-Hafen, der Insel Östra Holmen mit Badestrand und weiteren Anlegern; mit dem Hop-on-hop-off-Ticket können Sie überall aus- und zusteigen.
Schlösser im grünen Umland von Västerås
Und erneut gilt es sich aufs Fahrrad zu schwingen und den markierten Routen anzuvertrauen, wobei das Touristenbüro gutes Kartenmaterial zur Unterstützung bereithält. Auf einer Halbinsel im Mälaren liegt Schloss Tidö, dessen Bau in den Übergang zwischen Renaissance und Barock fiel. Noch imposanter wirkt das barocke Schloss Strömsholm samt Kapelle und Park, wo regelmäßig anspruchsvolle Konzerte stattfinden. Für diverse Events und vor allem Spukgeschichten ist Schloss Ängsö bekannt, das einer mittelalterlichen Burg folgte. Alle Schlösser sind im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
Auf Spurensuche in Bergslagen
Von den mondänen Adelssitzen ist es nicht weit nach Bergslagen: ein überregionales Bergbaugebiet in Mittelschweden, wo bereits im Mittelalter Bodenschätze wie Erz, Kupfer, Blei, Zink und sogar Marmor an zahlreichen Standorten abgebaut wurden. Die meisten Gruben sind stillgelegt, einige blieben als Industriedenkmäler bewahrt. In der Region Västmanland konzentrieren sich die Relikte auf die Gegend um Norberg sowie auf den Fluss Svartån mit dem Strömsholms Kanal und vielsagenden Ortsnamen: In Surahammar wird bis heute Stahl produziert. Norbergs renaturiertes Abbaugebiet Klackbergs Gruvfält zeigt nicht nur historisches Grubenmilieu, sondern überrascht mit der Blaue Grotte, versteckt in einem von zwölf lokalen Naturreservaten.
Ferien aktiv in Västmanland
Der Raum Västerås als Radfahrerparadies wurde bereits gepriesen. Das bekannteste Kanurevier ist eigentlich der Strömsholms Kanal, der allerdings eher für Tourenpaddler geeignet ist und wegen vieler Kraftwerke immer wieder Portagen erfordert. Alternativ empfiehlt sich der Fluss Hedströmmen zwischen Baggå und Skinskatteberg; eine Bootsvermietung befindet sich in Malingsbo. Das hiesige, satte 26 km2 große und hügelige Naturreservat Malingsbo-Kloten besteht bereits seit 1950, so dass sich die unangetastete Natur zu einem Rückzugsgebiet auch für größere wilde Tiere (wie Bären, Wölfe, Luchse, Elche) entwickelt hat. Drei Wanderwege durchstreifen das Schutzgebiet, Bade- und Rastplätze sowie Aussichtspunkte inbegriffen.
Fakten zur Region Västmanlands län
Fläche | 5.146 km2 |
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Einwohnerzahl | ca. 281.000 |
Bevölkerungsdichte | 54,7 Einwohner/km2 |
Anteil Gesamtbevölkerung Schweden | 2,7 % |
Anzahl an Gemeinden | 10 |
Größte Stadt | Västerås |
Landesteil | Mittelschweden / Svealand |
Was ist der Unterschied zwischen der Region und der historischen Provinz Västmanland?
In Provinzen eingeteilt wurde Schweden im 17. Jahrhundert; ihre Zuschnitte erfuhren mehrmals Veränderungen, zuletzt in den 1990er Jahren. Wir nennen die aktuellen Provinzen zeitgemäß Regionen. Die Region Västmanlands län erhielt durch Gebietsreformen Areale aus den vier historischen Provinzen Dalarna, Uppland, Södermanland und Närke. Ebenso gab sie Terrain an zwei Regionen ab, an Dalarna und besonders Örebro. Ausschlaggebend ist meistens die sich verändernde Bevölkerungsdichte innerhalb eines Verwaltungsgebiets – der Großraum Örebro erfordete eine eigene Region. Die historische Provinz Västmanland umfasste 8.363 km2, die Region Västmanlands län nur noch 5.146 km2.
Wie weit reicht das Gebiet Bergslagen?
Da der Abbau von Bodenschätzen in Mittelschweden nicht begrenzt war, ist das Gebiet nicht eindeutig festzulegen. Ein großer Teil erstreckt sich auf dem Areal der historischen Provinz Västmanland, die sich heute auf drei Regionen verteilt: Västmanland, Örebro (mit Nora und Hällefors) sowie Dalarna. Die berühmteste Grube in Bergslagen ist das Kupferbergwerk von Falun, im östlichen Dalarna.
Gibt es eine Übersicht zu den Sehenswürdigkeiten in Bergslagen?
Das kulturhistorische Ekomuseum Bergslagen führt via Karte an 68 ausgewählte Orte, die meisten in den Regionen Dalarna und Västmanland. Neben Grubengebieten und Siedlungen gehören auch frühere Bahnstrecken, Gewässer, Schloss Strömsholm und Ebba Brahes lusthus zum Ekomuseum. Als adlige Hofdame war Ebba Brahe in jungen Jahren ein Techtelmechtel mit dem angehenden König eingegangen. Nach dem Tod ihres späteren Ehemannes erwies sich die 14-fache Mutter als erfolgreiche Geschäftsfrau, auch in der Sparte Erzgewinnung.