Die Gemeinde Simrishamn mit der gleichnamigen Kleinstadt liegt an der Ostküste der Region Skåne/Schonen. Dank reicher Heringsvorkommen war Simrishamn im Mittelalter eng mit der Hanse verbunden. Diese goldenen Fischfangzeiten sind vorbei, trotz Fischereihafen hat die Branche keinen leichten Stand. Dafür finden sich im Sommer viele Boote in der Marina der malerischen Küstenstadt ein. Die Landschaft Österlen steht bei Malern wegen des besonderen Lichts seit jeher hoch im Kurs und trägt den Beinamen „Schwedens Provence“: hervorragende Voraussetzungen für einen Ferienhausurlaub in Simrishamn.

Unterwegs in Schwedens Provence

Gerade 900 Jahre alt geworden, ist die charmante Kleinstadt Simrishamn dank ihrer engen Gassen und bunten Fachwerkhäuser im historischen Zentrum eine Sehenswürdigkeit für sich. Die Stadtkirche ist Nikolaus/Nicolai gewidmet, dem Schutzpatron der Seefahrer; draußen stammen die Skulpturen „Die Schwestern“ und „Der Engel mit Trompete“ von Carl Milles. Das Österlen Museum kennzeichnet eine große Spannbreite an Kunst und Kultur. Viel Betrieb ist im Sommer am Hafen, wo das Marint Centrum beim Touristenbüro als Treffpunkt dient. Lohnende Ausflugsziele sind die mächtige Burg Glimmingehus, die alte Fischerdorf Kivik – heute ein großes Obstanbaugebiet –, das von der Eiszeit geprägte Naturreservat Brösarps Backer und der Nationalpark Stenshuvud.

Glimmingehus ist Schwedens besterhaltene mittelalterliche Burg
© Conny Fridh - imagebank.sweden.se

Fakten zu Simrishamn

Stand 2023
Fläche Stadt 4,86 km²
Einwohnerzahl Stadt ca. 7.000
Fläche Gemeinde 1.255 km²
Einwohnerzahl Gemeinde ca. 19.000
Region Skåne län
Landesteil Südschweden / Götaland

Die eindrucksvoll bewahrte Festung ist ein veritables Touristenziel, das Hauptgebäude seit dem 16. Jahrhundert unverändert: Die Verteidigungsanlagen und die Wärmekanäle, die von der beheizten Küche im Keller nach oben führen, waren innovativ. Bei Baubeginn 1499 führte der Zufahrtsweg noch durch mooriges Gelände, später kam ein Wassergraben als Sicherung hinzu.

Als Nils Holgersson Glimmingehus auf seiner Wildgans überflog, wohnten dort allerdings nur noch Fledermäuse und Ratten.

Äpfel, und zwar dutzende Sorten werden in den großflächigen Plantagen bei Kivik abgeerntet. Ein Drittel der schwedischen Apfelernte soll hier eingefahren werden. Die Kelterei Kiviks Musteri produziert neben Säften auch Cidre, Calvados und Glögg, organisiert Führungen durch die Plantagen, betreibt Restaurant, Café und das Info-Zentrum Äpplets hus, Haus des Apfels. Ende September beginnt der 14-tägige Apfelmarkt als überregionales Ereignis.

Die Hügel Brösarps Backer (nordwestlich von Kivik) entstanden, als sich die letzte Eiszeit zurückzog, das Schmelzwasser seine Wege suchte und dabei auch sogenannte Toteismulden bildete: Hohlräume, die irgendwann nachgaben, so dass die Bodenschichten darüber absackten. Die Wiesen im Süden des Gebiets sind im Frühjahr von Schlüsselblumen übersät. Stenshuvud (südlich von Kivik) erhebt sich 90 Meter über der Küste, gesäumt von einem herrlichen Laubwald, der bis an den Strand reicht. Vor Ort sind vier Wanderpfade markiert.