Seit jeher ist die Stadt Uddevalla ein Verkehrsknotenpunkt in Bohuslän, einst begünstigt durch ihre Lage am Fluss Bäveån, der Wasserstraße zwischen dem Binnenland und dem Fjordband, das die Insel Orust umfließt. Die Nähe zu Meer und Schären sowie das hügelige Inland mit Seen und Hochplateaus machen die gleichnamige Gemeinde auch für den Ferienhausurlaub interessant, zumal ihr mit Gustafsberg und Ljungskile renommierte Badeorte angehören.

Urlaub in Uddevalla 

Die Europastraße 6 zwischen Südschweden und Norwegen hat den Fluss in seiner Bedeutung als Transportweg inzwischen abgelöst – ihre stolze Brücke Uddevallabron (2000) ist ein Wahrzeichen der Stadt.

Attraktionen mit Lokalkolorit

Den unmittelbarsten Auftakt von Urlaubsgefühl ermöglicht die entzückende Strandpromenade, die von Skeppsviken über Gustafsberg, Schwedens angeblich ältesten Badeort, bis nach Lindesnäs reicht. Der streckenweise komfortabel breite, beleuchtete, hölzerne Steg klebt mitunter am Fels oder wird frei über die Brandung geführt – imposant. Bohuslän Museum stellt die gleichnamige historische Provinz vor, Kunsthalle inbegriffen. Als Filiale erzählt das Skalbanksmuseet mit viel Lokalkolorit, wie bei Uddevalla gewaltige Muschelbänke entstanden: ein Relikt der Eiszeit, als die Küste weiter landeinwärts verlief. Das bewahrte Areal steht mit seiner artenreichen Flora heute unter Naturschutz.

Ferien aktiv in Uddevalla

9 km lang ist die markierte Route Strandpromenaden, deren bekannter Uferweg sich landeinwärts zum Fernwanderweg Bohusleden fortsetzt. Günstiges Wanderterrain findet sich auch in Ljungskile und auf der Halbinsel Bökenäset. Eine Kurztour mit dem Rad führt auf der Nordseite der Bucht nach Möllön, mit Badesteg und Naturreservat. Gut 25 Kilometer auf ufernahen Nebenwegen misst der Ausflug nach Ljungskile, genannt Fjordrundan. Wer über Paddelerfahrung verfügt, kann in der Innenstadt ein Boot mieten, dort steht sogar ein „Kayakomat“; das meist gewählte Ziel dürfte Gustafsberg sein. Fortgeschrittene versuchen sich auf dem Flottarleden bei Munkedal, wo auch eine Kanuzentrale ansässig ist.

Ein idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge

Der Norden der Schäreninsel Orust liegt auf der anderen Fjordseite; bis zu den pittoresken Fischerdörfern im Südwesten sind es aber einige Kilometer. Insofern ist es eine Alternative, über Munkedal im Norden einen Bogen zur ewigen Sommerfrische Lysekil an der Küste zu fahren. Nach Munkedal pilgern übrigens die Eisenbahnfans, um in der Schmalspurbahn Munkedals Järnväg nach Åtorp Platz zu nehmen. Für einen abwechslungsreichen Großstadttag empfiehlt sich selbstredend Göteborg. Denkbar ist ferner ein Ausflug nordwärts nach Dalsland, etwa nach Mellerud, von wo aus im Sommer ein historischer Triebwagen durch die verträumte Wald- und Seenlandschaft bis nach Årjäng verkehrt.

Uddevalla im Winter

Fakten zu Uddevalla

Uddevalla

Stand 2023
Fläche Stadt 19,85 km²
Einwohnerzahl Stadt 39.000
Fläche Gemeinde 732,1 km²
Einwohnerzahl Gemeinde 57.302
Region Västra Götalands län
Landesteil Westschweden (gehört zu Südschweden)

Es begann unspektakulär, als hier 1774 ein erstes Badehaus entstand, das übrigens der Bauweise in Bad Doberan nachempfunden war. Bekanntheit erlangte der Ort Baggstugan, wie er damals hieß, als der kränkliche Sohn von König Gustav IV. Adolf 1804 hier erfolgreich behandelt wurde. Worauf der Run der oberen Zehntausend auf das Heilwasser und andere vermeintliche Wohltaten von Gustafsberg einsetzte.

Die mächtige Brücke ist 1.712 m lang und damit landesweit die zweitlängste Autobahnbrücke sowie Schrägseilbrücke (nach der zeitgleich erstellten Öresundbrücke). Die Durchfahrthöhe auf dem Sunningefjord beträgt 51 Meter, und die beiden mächtigen Pylonen, über die die Stahlseile laufen, ragen 149 Meter auf.

Als im 15. Jahrhundert eine Brücke über den Bäveån geschlagen wurde, um eine Nord-Süd-Verbindung auf dem Landweg zu schaffen, entstand an dieser Wegkreuzung ein Warenumschlagplatz, dem bald darauf ein Wirtshaus folgte. Als sich an den Stromschnellen Mühlen und Sägewerke ansiedelten, wurde aus dem Marktflecken Uddevalla und im 20. Jahrhundert (vorübergehend) sogar die größte Stadt der Gegend, mittlerweile abgelöst von Trollhättan.