Die meisten Hundebesitzer möchten ihren Hund nicht nur um Alltag um sich haben, sondern auch den Urlaub mit ihrem geliebten Vierbeiner verbringen. Ein solches Vorhaben erfordert jedoch immer einen gewissen Planungsaufwand und will gut vorbereitet sein. Wer in diesem Zusammenhang gerne einmal Skandinavien besuchen möchte, sollte dabei unbedingt einen Urlaub in Schweden erwägen. Schweden überzeugt als Urlaubsland nämlich nicht nur durch seine atemberaubende Naturlandschaft und die herzliche Landeskultur, sondern bietet auch für einen Urlaub mit Hund ideale Voraussetzungen.
Wie werden Haustiere in Schweden gesehen?
Das schwedische Volk ist Tieren gegenüber sehr aufgeschlossen. Trotzdem gibt es gewisse Regeln, die einzuhalten sind. So besteht in Städten grundsätzlich Leinenpflicht und auch in der Natur, insbesondere in der Nähe von Wäldern und Feldern, muss der Vierbeiner zwischen dem 1. März und dem 20. September eines Jahres an der Leine geführt werden. Die Leinenpflicht sollte jedoch nicht als Schikane gegen Hunde verstanden werden, sondern dient dem Schutz vieler Tiere in der Brutzeit. Schweden hat zudem erst zu Beginn des Jahres 2012 die Einreisebedingungen für Hunde deutlich gelockert, indem der Tollwut-Antikörper-Test sowie die Entwurmung als Pflichtbehandlungen abgeschafft wurden. Unter dem Strich ist die schwedische Bevölkerung Hunden und ihren Haltern gegenüber also freundlich gesinnt.
Urlaubsplanung für den Trip nach Schweden
Eine gute Vorbereitung für einen Urlaub mit Hund nach Schweden ist unabdingbar, schließlich gilt es nicht nur, eine passende Unterkunft zu finden, sondern auch eine sichere Anreise zu garantieren und sich auf die Gegebenheiten in Schweden einzustellen.
Eine passende Unterkunft finden - Hunde können nicht überall Urlaub machen
Bei der Suche nach einer passenden Unterkunft sollte man sich in jedem Fall vorher entsprechend darüber informieren, ob Hunde im gewünschten Domizil überhaupt erlaubt sind. Nicht jedes Hotel oder jede Pension erlaubt die Mitnahme des vierbeinigen Freundes. Ein Hotel ist zudem in vielen Fällen sowieso nicht der optimale Ort für einen Hund, weil er sich dort sehr anpassen muss und die Bewegungsfreiheit des Tieres stark eingeschränkt wird. Häufig gibt es feste Regeln und der Hund kann nicht problemlos frei herumlaufen. Ausnahmen bilden da spezielle Hundehotels, in denen es sogar eine Betreuung für die Vierbeiner gibt. Diese sind jedoch recht selten und auch nicht in jeder Region Schwedens vertreten.
Eine Pension ist wesentlich familiärer und kleiner, was dem Hund zu Gute kommt. Darüber hinaus lässt sich auch ein ganz eigener Rhythmus leben, weil man sich in vielen Fällen mit den Besitzern der Pension auf Frühstückszeiten einigen kann. Auch wenn viele Pensionen Haustiere erlauben, sollte man sich vorher auf jeden Fall erkundigen, ob die Mitnahme des Hundes zulässig ist.
Ferienwohnungen oder Ferienhäuser sind für den Urlaub mit Hund in Schweden eine sehr gute Wahl. Diesbezüglich gibt es viele Angebote, so dass man aus dem Vollen schöpfen kann. Der Hund hat zudem die Möglichkeit, wie zu Hause auch am Familienleben teilzuhaben, weil die Familie unter sich ist.
Als weitere Alternative bietet sich auch das Camping an. Dieses ist für die Vierbeiner vor allem geeignet, weil es direkt in der Natur stattfindet. Trotzdem sollte man sich vorher über die Leinenpflicht informieren, die vielfach auch auf Campingplätzen gilt.
Die wichtigsten Aspekte zur Suche einer geeigneten Unterkunft im Überblick:
- Hunde sind nicht in allen Hotels erlaubt
- Spezielle Hotels mit Hundebetreuung sind bisher noch selten
- Ferienwohnungen und Ferienhäuser bieten dem Hund den gewohnten Familienablauf
- Pensionen bieten ebenfalls eine recht angenehme Atmosphäre für Hunde
- Camping ist für die Vierbeiner optimal, jedoch gilt auf vielen Campingplätzen Leinenpflicht
Was sollte bezüglich der Einreise bedacht werden?
Die Einreise eines Hundes ist in vielen Staaten mit gewissen Voraussetzungen verbunden. Schweden gehört zur EU und hält sich deshalb bezüglich der Einreisebestimmungen für Tiere an die Verordnung [EG] Nr. 998/2003. Demnach müssen Hunde zum Zeitpunkt der Einreise per Mikrochip (ältere Tiere auch per Tätowierung) eindeutig zu identifizieren sein. Im EU-Heimtierausweis müssen zudem alle wichtigen Impfungen eingetragen werden. Für die Einreise schreibt Schweden einen gültigen Tollwutschutz vor. Die Impfung darf spätestens 21 Tage vor der Einreise erfolgen. Weitere Impfungen sind nicht notwendig, denn sowohl der Tollwut-Antikörpertest als auch die Entwurmung wurden zu Beginn des Jahres 2012 von der Liste der Einreisebestimmungen für Hunde gestrichen. Es wird jedoch immer noch empfohlen, eine Entwurmung durchzuführen sowie eine Impfung gegen Leptospirose und Hundestaupe vorzunehmen.
Die wichtigsten Aspekte bezüglich der Einreise mit Hund im Überblick:
- Ohne Identifizierung per Mikrochip dürfen Hunde nicht einreisen
- EU-Heimtierausweis nicht vergessen
- Tollwut-Impfschutz muss wirksam sein
- Neu-Impfungen müssen spätestens 21 Tage vor der Einreise erfolgen
- Impfungen gegen Leptospirose und Hundestaupe werden empfohlen
- Haustier muss beim Zoll angemeldet werden
Welche Fakten sind bezüglich des Transports der Tiere zu beachten?
Hunde sind freundliche Begleiter des Menschen, jedoch verstehen sie bestimmte Regeln nur schwer. Dazu gehört zum Beispiel stilles Verhalten während der Reise. Da das Tier im Falle einer längeren Autofahrt meist aufgeregt ist, wird es im Auto beispielsweise eher nervös herumtollen. Dies stellt jedoch ein enormes Sicherheitsrisiko dar. Aus diesem Grund wird eine Sicherung des Tieres in den §22 und 23 StVO vorgeschrieben. Hunde müssen bei einer Reise mit dem Auto demnach entsprechend gesichert werden. Während kleine Tiere in einer Transportbox auf dem Rücksitz mitreisen dürfen, müssen größere Hunde in den Kofferraum, der zudem mit einem zusätzlichen Gitter vom restlichen Innenraum abgetrennt werden sollte.
Bei der Anreise mit einer Fähre gibt es spezielle Transportboxen für Tiere, die gemietet werden können. Hierbei ist es jedoch wichtig, den Transport des Hundes vorher anzukündigen, weil nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen für Vierbeiner zur Verfügung steht. Aus Sicherheitsgründen können Hunde jedoch weder auf dem Deck einer Fähre herumlaufen noch im Auto verbleiben.
Was sollte als Reisegepäck mitgenommen werden?
Für Hunde ist eine Reise ein noch wesentlich tieferer Einschnitt als für Menschen. Um dem Tier diesen Schritt zu erleichtern, sollte der Hund sowohl während der Anreise als auch am Urlaubsort selbst vertraute Gegenstände aus seiner Umgebung um sich haben. Dies kann eine Kuscheldecke sein oder auch ein Lieblingsspielzeug. Ferner ist es wichtig, die Reiseapotheke für das Tier aufzustocken, denn diese sollte auch ein Zeckenhalsband und eine Zeckenzange enthalten. Somit lassen sich die kleinen Blutsauger unkompliziert entfernen und das Tier muss nicht erst zu einem Arzt. Aufgrund des Leinenzwangs sollte man unbedingt auch an die Leine für den Hund denken. Ferner ist es wichtig, für die Reise viel Wasser mitzunehmen, weil Hunde in Aufregung sehr leicht überhitzen. Futter aus der Heimat kann zudem auch hilfreich sein, falls der Hund Probleme mit der Gewöhnung an neue Nahrung hat.
Die wichtigsten Bestandteile des Reisegepäcks im Überblick:
- Viel Wasser für die Reise
- Leine
- Spielzeug und vertraute Gegenstände wie eine Kuscheldecke
- Reiseapotheke inkl. Zeckenzange und Zeckenhalsband
- Heimisches Futter
Hundehaftpflicht - gilt die Hundehaftpflicht auch im Ausland?
Zusätzlich stellt sich bei einem Urlaub mit Hund in Schweden die Frage, ob die eigene Hundehaftpflichtversicherung auch am Urlaubsort gilt. Hundebesitzer haften für die von ihrem Tier verursachten Schäden nämlich in unbegrenzter Höhe. Glücklicherweise bieten sehr viele Versicherungsgesellschaften einen unbegrenzten Versicherungsschutz für den Hund, solange er sich in Europa aufhält. Einige Versicherer begrenzen dabei jedoch die Versicherungssumme oder schränken die Leistungen anderweitig ein. Um ganz sicher zu gehen, sollte man sich vor dem Urlaub also noch einmal mit der Versicherung in Verbindung setzen und die Details zum Versicherungsschutz erfragen. Dies schafft Sicherheit und sorgt dafür, dass später keine unangenehmen Überraschungen entstehen.
Die wichtigsten Aspekte hinsichtlich des Versicherungsschutzes im Überblick:
- In der Regel gilt der vorhandene Versicherungsschutz auch in Schweden
- Vorher noch einmal über Höhe und Gültigkeit des Versicherungsschutzes informieren
Haustierknigge - was sollten Hundehalter in Schweden beachten
Neben der bereits beschriebenen Leinenpflicht in Städten sowie zwischen Anfang März und dem 20. September eines Jahres auch in der Nähe von Feldern und Wäldern gibt es noch einige weitere Regeln, die Hundehalter in Schweden beachten sollten. So ist es beispielsweise wichtig, den Kot des eigenen Hundes auf Straßen oder Gehwegen zu beseitigen. Ferner ist es ratsam, vor einer Tischreservierung in einem Restaurant anzufragen, ob der Hund ebenfalls ein gern gesehener Gast ist oder im Restaurant nicht erwünscht wird. Nicht alle Lokale erlauben den Aufenthalt von Hunden im Bewirtungsbereich. Wer diese Aspekte bedenkt, wird mit dem eigenen Vierbeiner in Schweden keinerlei Probleme bekommen.
Die zentralen Punkte des Haustierknigges im Überblick:
- Leinenzwang in der Stadt und zwischen März und Ende September auch in Wäldern und auf Feldern
- Hinterlassenschaften des Tieres müssen beseitigt werden
- In Restaurants vorher fragen, ob der Hund mit hinein darf
Tipps zum Urlaub mit Hund in Schweden
Ein Urlaub mit Hund in Schweden kann mit der richtigen Vorbereitung ein wunderschönes Erlebnis werden. Zwar ist der Leinenzwang im Sommer nicht optimal, aber dieser gilt grundsätzlich nur in der Nähe von Feldern und Wäldern. Mit der richtigen Unterkunft und der Erfüllung der Einreisebedingungen fallen die größten Hürden für einen solchen Urlaub. Wer zusätzlich auch beim Transport und beim Reisegepäck an den Vierbeiner denkt, schafft sich auf der Reise eine schöne Erinnerung, an die er sicherlich noch nach Jahren gerne zurückdenken wird.