Bereit für den schwedischen Sommer?

Du liebst sportlichen Wettbewerb, vor allem das Segeln? Oder bist Fan von Musik – im Sommer am liebsten Openair? Dann ist Schweden genau richtig, denn hier ist besonders im Juli überall etwas los.

Man kann verstehen, dass internationale Topstars im Sommer gern nach Schweden kommen – so schön wie es hier an den endlos langen Tagen ist. Kein Wunder, dass sich mit Bruce Springsteen und seine E-Street-Band (15. Juli in Göteborg, 18. Juli in Stockholm) oder Pink (25. Juli, Stockholm) gleich mehrere US-Größen die Klinke in die Hand geben. Klar, Sommer ist auch Festivalzeit. Da lohnt beispielsweise ein Besuch des Bayside Festivals in Helsingborg, zu dem alljährlich Zehntrausende pilgern. In diesem Jahr stehen Namen wie Martin Garrix und Zara Larsson auf dem Programm. Und wer lieber schwedischen Folk-Pop hört, sollte einmal ein Konzert des Duos Smith & Thell besuchen (z.B. 31. Juli in Helsingborg). Jazzfans zieht es alljährlich im Sommer in die südschwedische Hafenstadt Ystad: Das Ystad Jazzfestival ist eine beliebte Bühne für Jazzmusiker- und gruppen aus dem Norden, Europa und der Welt (31. Juli bis 4. August). Echt schwedisch und schon seit den 1960ern ein Hit ist Storyjöyran – Schwedens ältestes Stadtfest im jämtländischen Östersund. Das bunte Programm mit bekannten schwedischen und internationalen Musikerinnen und Musikern sowie Newcomern und Nischenkünstlern lohnt immer einen Abstecher (26. bis 28. Juli). Ach ja, segeln wollten wir ja auch noch: Dann ist Marstrand an der Westküste genau richtig, denn dort zieht im Juli die 30. Auflage der Regatta „Match Cup Sweden“ Segelsportfans von weiterhin an (1. bis 6. Juli).

Glaskunst ist eines der großen Themen in Småland, auch im Sommer. Noch bis September lädt die Kosta Boda Art Gallery zum Eintauchen in zeitgenössisches Glasdesign.
Im Herzen des südschwedischen Glasreiches mit seinen einst hunderten Glashütten ist Kosta Boda noch heute einer der international größten Namen. Was Glaskunst kann, lässt sich am besten in der Kosta Boda Art Gallery in 365 43 Kosta erleben – denn Kosta hat seinen Namen nach seinem „Geburts“ort. Die Kunstgalerie unweit der heißen Glasöfen der Manufaktur Kosta Glasbruk zeigt in diesem Sommer die sehenswerte Sonderausstellung „Schlossgarten“ bzw. „Palastgarten“ (Palace Garden) mit aufregenden Arbeiten führender Glasdesignerinnen und Glasdesigner. Zu sehen sind unter anderem Skulpturen und Installationen von Åsa Jungnelius, Johan Röing, Markus Åkesson, Bertil Vallien und vielen anderen.
Die Kosta Art Gallery hat im Sommer jeden Tag geöffnet. Die aktuelle Ausstellung „Schlossgarten“ ist noch bis 29. September zu sehen. Wer ein Ferienhaus im „Glasreich“ oder in seiner Nähe bucht, kann die kreative Atmosphäre noch intensiver einfangen. Vielleicht buchen Sie noch heute?

Historischer Wandel: Schwedens touristische Landkarte wurde 2023 neu gezeichnet – erstmals besuchten mehr Deutsche als Norweger das Land der Schären und Wälder.

Wie schön es in Schweden zu jeder Jahreszeit ist, wissen nicht nur Nordeuropafreunde schon lang. Denn ob endlos lange Nächte im Frühsommer, Badefreuden in Seen und Schären im Sommer, endlose Wanderungen in unberührter Natur im Herbst oder Skispaß im schneesicheren Winter – das Königreich hat immer etwas zu bieten und ist immer anders.
Das wussten traditionell vor allem Schwedens norwegische Nachbarn immer schon zu schätzen – sie bildeten lange die größte Gruppe der Touristen. Das hat sich im vergangenen Jahr erstmals geändert: 2023 registrierte Schweden erstmals die meisten Gästeübernachtungen von deutschen Urlaubern. Insgesamt zählte Visit Sweden, die offizielle Tourismusorganisation des Landes, 68,5 Millionen Übernachtungen – ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber 2022. Rund 28 Millionen wurden davon von deutschen Gästen gebucht. „Das ist schön und tatsächlich so etwas wie eine historische Verschiebung, denn norwegische Touristen waren vor der Corona-Pandemie immer die größte Gruppe ausländischer Besucher bei uns", freute sich Susanne Andersson, Direktorin von Visit Sweden.
Dass es nun voll in Schweden werden könnte, braucht angesichts einer Bevölkerungsdichte von 26 Personen je Quadratkilometer niemand zu befürchten. (Zum Vergleich: In Deutschland sind es rund 240 Einwohner je Quadratkilometer.) Zumal sich das Interesse gleichmäßig aufs Königreich verteilt – während die einen unberührte Natur suchen, zieht es andere Urlauber in Dörfer oder Hafenstädte, während andere Kultur, Shopping oder Events in schwedischen Metropolen wie Stockholm oder Göteborg schätzen.