Die Vorfreude beginnt: Schwedens Weihnachtsmärkte verzaubern Groß und Klein mit Tradition und Atmosphäre
War nicht gerade erst Herbst? Gefühlt geht es sicher auch vielen von euch so – und dennoch sind es nur noch wenige Wochen bis die Adventszeit und Weihnachten vor der Tür stehen. Wie schön! Denn nun beginnen in Schweden bereits die Vorbereitungen auf stimmungsvolle Tage mit vielen Traditionen. Auch die ersten Weihnachtsmärkte, schwedisch Julmarknader, öffnen gegen Ende des Monats ihre Tore. Und überall in den Städten tauchen Weihnachtslichter und festliche Dekorationen auf.
Zu den schönsten und beliebtesten Weihnachtsmärkten gehört alljährlich Weihnachten im Freizeitpark Liseberg in Göteborg mit Millionen von Lichtern, warmem Glögg (schwedischer Glühwein) und zahlreichen Buden mit Süßigkeiten und Handwerkskunst (an allen Wochenenden vom 16. November bis 29. Dezember).
Stockholm lockt besonders mit dem Weihnachtsmarkt im Freilichtmuseum Skansen – und jeder Menge Süßigkeiten oder Geschenkkunst für große und kleine Besucher (jedes Wochenende zwischen 29. November und 29. Dezember).
Auch Malmö hat gleich mehrere Julemarknader, darunter die Winter-Wunderwelt auf dem Platz Gustav Adolfs Torg (28.11.–1.12, 5.-8.12., 19.-22.12.; wechselnde Aussteller).
Wenn ihr Weihnachten wie vor hundert Jahren erleben möchtet, ist „Smålandsjul“ auf Gut Huseby bei Växjö genau das richtige Ziel: Mit typischen Köstlichkeiten und verführerischen Geschenkideen machen 130 Aussteller den Markt zu einer traditionellen småländischen Weihnacht mit echtem Astrid-Lindgren-Feeling (9.-17. November).
Alle schwedischen Weihnachtsmärkte können wir hier leider gar nicht aufführen. Darum hier nur noch zwei Tipps: Mitten im Welterbe von Visby auf Gotland könnt ihr in historischer Atmosphäre beim Medieval Christmas Weihnachten fast wie im Mittelalter erleben (Anfang Dezember). Und auch im ebenfalls zum Welterbe zählenden Kupferbergwerk in Falun sorgen rund einhundert Aussteller beim Weihnachtsmarkt mit lokalen Spezialitäten, duftenden gebrannten Mandeln und liebevoll hergestelltem Kunsthandwerk für ganz viel Advents- und Weihnachtstimmung (8. Dezember). Einige weitere Julmarknadar findet ihr hier.
Wenn Gotland zum Genussland wird
Es klingt nach Frankreich – und ist doch Schweden: Jetzt im November ist Höhepunkt der Trüffelsaison! Eines der Top-Reiseziele für Genießer ist dabei die Ostseeinsel Gotland. Das „Gotslands Tryffelfestival“ zieht regelmäßig Feinschmecker aus nah und fern an, die das „schwarze Gold der Küche“ probieren wollen. Noch bis Mitte November erwartet Besucher eine Fülle an Aktivitäten – von der „Trüffeljagd“ mit ausgebildeten Hunden über Kochkurse bis hin zu kulinarischen Trüffelmenüs in den besten Restaurants der Insel. Zahlreiche neue renommierte Restaurants haben sich im letzten Jahr dem Festival angeschlossen, weshalb das Event für Feinschmecker und Trüffelliebhaber immer attraktiver wird. Die Feierlichkeiten gipfeln Mitte November (15.-17.11.) in einem stimmungsvollen Programm: Trüffeljagd für Zwei- und Vierbeiner in Visby, spannende Seminare rund um den Trüffelanbau, einem Trüffelmarkt, Trüffel-After-Work sowie die feierliche Ernennung des Trüffelkochs im Donnerska huset. Den krönenden Abschluss bildet ein exklusives Sechs-Gänge-Menü im Clarion Hotel Visby, zubereitet von den besten Köchen der Organisation „Kulinariska Gotland“. Tickets dafür sind ab 200 SEK (ca. 18 €) online bei Gotlands Tryffelfestival und der Destination Gotland erhältlich.
Reederei FRS Baltic stellt direkte Fährlinie zwischen Sassnitz und Südschweden ein
Eine mehr als 100-jährige Tradition hat geendet: Mit der Einstellung des „Skane Jet“ im Herbst wurde zugleich das Ende der sogenannten „Königslinie“ zwischen Rügen und Südschweden eingeläutet. Die direkte Fährverbindung von Sassnitz bzw. Mukran nach Trelleborg wurde zuletzt von der Reederei FRS Baltic betrieben, die mit der Katamaran-Schnellfähre „Skane Jet“ fast 700 Passagiere und 200 Pkw transportieren konnte. Als Grund für die Einstellung gaben die Verantwortlichen starke Kostensteigerungen an, die nicht auf die Ticketpreise umgelegt werden könnten. Ein wirtschaftlicher Betrieb sei in absehbarer Zeit darum nicht mehr möglich gewesen. Neben den deutlich höheren Preisen für Brennstoff nannte die Reederei die CO₂-Abgaben und die Fahrwasserabgaben im Hafen Sassnitz als Kostenfaktoren. Vielleicht habt ihr gelesen, dass es nun keine direkte Fährlinie mehr nach Schweden gibt – das stimmt aber nicht: Denn Finnlines verkehrt weiter zwischen Lübeck-Travemünde und Malmö, ebenso StenaLine zwischen Kiel - Göteborg sowie zwischen Rostock und Trelleborg. TT-Line bedient die Routen zwischen Travemünde bzw. Rostock nach Trelleborg und neu zwischen Travemünde und Karlshamn. Übrigens: Wenn ihr bei svensk.de ein Ferienhaus in Schweden mietet, könnt ihr auch gleichzeitig eine Fähre in den Nordurlaub mit buchen und vom ein oder anderen Vorteil profitieren.
Kennt ihr schon die Region Värmland?
Was es dort alles zu entdecken gibt: Die Region Värmland in Mittelschweden erstreckt sich entlang der Grenze zu Norwegen – und gehört mit mehr als 10.000 Seen (wir gestehen, dass wir sie nicht selbst gezählt haben …) und großen Wäldern zu den schönsten Zielen des Königsreichs und das ganzjährig! Denn viele Outdoor-Aktivitäten wie Wandern oder Angeln kann man ja zu jeder Jahreszeit und typisch schwedische Städte erleben sowieso: Värmlands Hauptstadt Karlstad zum Beispiel, das wegen seiner vielen Sonnenstunden als „Stadt der Sonne“ gilt. Karlstad liegt am berühmten Vänern oder Vänernsee, dem größten Binnengewässer Schwedens und ist so schon ein (Natur-)Erlebnis für sich. Auch der Fluss Klarälva mündet hier. Kultur und Kunst, Museen und Musikfestivals prägen Karlstad ebenso wie die charmanten kleineren Orte Värmlands, etwa Arvika und Sunne. Warum wir dir gerade jetzt im November von Värmland vorschwärmen? Schwedens weltberühmte Autorin Selma Lagerlöf („Nils Holgersson“) kam im November 1858 in Värmland zur Welt. Heimat der ersten Nobelpreisträgerin der Welt war Gut Mårbacka in der Gemeinde Sunne. Dass Lagerlöf auch in Värmland starb, braucht man da fast nicht zu erwähnen. Meinst du nicht?