Mit Schwung ins neue Jahr

© Theresa Schell

Winter und Wintersport von Skilanglauf bis Eisbaden machen Lust auf den Jahresbeginn in Schweden – ob selbst aktiv oder als Zuschauer

Vermisst du ihn auch, den richtigen Winter? Mit klaren Nächten, Kälte und vor allem Schnee? Während er hierzulande immer seltener wird, ist ein richtiger Winter in Schweden zum Glück noch ganz normal. Bereits im November, spätestens aber ab Ende Dezember, beginnt die Wintersportsaison – pünktlich zu Jul und Silvester. Ob Skifahren, Langlaufen, Schneeschuhwandern, Schlittschuhlaufen oder Touren durch die verschneite Landschaft – die schwedische Natur bietet unzählige Möglichkeiten, den Winter in vollen Zügen zu genießen. Für diejenigen, die es lieber etwas bequemer mögen, ist eine Tour mit dem Schneemobil – ob elektrisch oder benzinbetrieben – eine aufregende Alternative.
Oder wie wäre es, eine der traditionsreichen Wintersportveranstaltungen zu besuchen? Da wäre zum Beispiel das Schlittschuhrennen Sigtunarännet auf dem See Mälaren bei Stockholm oder die skandinavische Meisterschaft im Winterschwimmen in Skellefteå. Beliebt ist auch die Kaltbadewoche in Helsinborg. Und beim weltberühmten Skilanglaufrennen Wasalauf über 90 Kilometer in Dalarna muss man nicht wie mehr als 16.000 Aktive unbedingt selbst mit laufen, sondern auch als Zuschauer die einzigartige Atmosphäre erleben. Entspannen und erholen kann man sich anschließend besonders gut im gemütlichen Ferienhaus!

Wo sich die Sámi jeden Winter treffen

© Asaf Kliger/imagebank.sweden.se

Immer im Februar treffen sich die Sámi im nordschwedischen Jokkmokk zum großen Wintermarkt – und das seit rund 400 Jahren.

Europas hoher Norden ist nicht nur ein ganz besonderes Reiseziel, sondern auch die historische Heimat der nordischen Ureinwohner, der Sámi. Eine der schönsten Gelegenheiten, die Region kennenzulernen, ist der Wintermarkt in Jokkmokk. Das traditionsreiche Fest der Sámi findet jedes Jahr im Februar statt – also erneut in wenigen Wochen vom 6. bis 8. Februar 2025. Seit mehr als 400 Jahren treffen sich die nordeuropäischen Ureinwohner im 3.000-Seelen-Ort Jokkmokk, um Kultur, Handwerk und Traditionen zu feiern.
Das dreitägige Event bietet eine beeindruckende Vielfalt: Traditionellen Rentierschlittenrennen, Handwerksausstellungen und Konzerten mit Joik, dem charakteristischen Kehlkopf-Gesang der Sámi, ziehen die Besucher in ihren Bann. Besucher können zudem Sámi-Kleidung, Schmuck und kulinarische Spezialitäten entdecken. Workshops und Vorträge liefern Besuchern Einblicke in das Leben der Sámi und ihre enge Verbindung zur Natur. Rentiere, die in der Sámi-Kultur seit jeher eine zentrale Rolle spielen, sind ein fester Bestandteil des Jokkmokks Wintermarkts und bringen den Gästen die enge Beziehung zwischen Mensch und Tier näher.

Das Reiseland Schweden beantragt Markenschutz für seinen Namen „Schweden“

© Almgren/stock.adobe.com

Schweden will seinen Namen bei der Europäischen Union als Markennamen schützen lassen – Das echte Schweden gibt es schließlich nur einmal. 

Das gab es noch nie: Als erstes Land weltweit hat Schweden gerade Markenschutz für seinen Namen „Schweden“ beantragt. Die Begründung? „Original bleibt eben Original“, so die charmant-pragmatische Begründung der Nordeuropäer.
Wie die offizielle Tourismusorganisation Visit Sweden berichtet, gibt es weltweit acht Orte, die ebenfalls den Namen „Sweden“ tragen. Um sicherzustellen, dass internationale Touristen nicht versehentlich im falschen „Sweden“ landen, will Schweden seinen Namen nun bei der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) schützen lassen. Laut Umfragen finden es fast die Hälfte der Befragten verwirrend, wenn mehrere Orte denselben Namen tragen – ein weiterer Grund für diesen außergewöhnlichen Schritt.
Die Idee ist nicht nur nachvollziehbar, sondern auch unterhaltsam. Schließlich gab es in der Vergangenheit immer wieder kuriose Reisepannen: etwa Urlauber, die einen Flug nach Sydney gebucht haben und statt in Australien im kühlen kanadischen Syndey (Nova Scotia) gelandet sind…
Aber zurück zu unserem geliebten Schweden: „Es ist schmeichelhaft, dass andere auch Schweden genannt werden wollen. Aber wir ziehen es vor, wenn es nur ein Schweden gäbe. Unser Schweden. Das mit den Seen, Inseln, Wäldern und den bekannten Möbeln zum Selbstaufbauen“, sagt Susanne Andersson, die Geschäftsführerin von Visit Sweden. Wer will, kann die Online-Petition von Visit Sweden hier unterstützen. Wir wären dabei! Und ihr?

© Helena Wahlman/imagebank.sweden.se

Kennt ihr schon den „eisgekühlten“ Neujahrsbrauch in Schweden?

Nach der ausgelassenen Silvesternacht folgt in Schweden ein ruhigerer Neujahrstag, der von besonderen Bräuchen geprägt ist, die du erleben kannst.
Ein Highlight ist das Eisbaden: Wenn du mutig bist, kannst du wie viele Schwedinnen und Schweden in das eiskalte Wasser eines Sees, Flusses oder der Ostsee springen – das soll beleben und für einen frischen Start ins Jahr sorgen. Viele Schwedinnen und Schweden nutzen den 1. Januar auch, um in der Natur spazieren zu gehen und das neue Jahr auf ruhige Weise zu begrüßen.
Vielleicht möchtest du auch einfach nur ein traditionelles Frühstück mit Hering, Lachs und frischem Brot probieren?
Schwedische Skisprung-Fans verfolgen gerne die TV-Übertragungen des Neujahrsspringens der Vierschanzentournee – auch wenn schwedische Springer wie der legendäre Erfinder des V-Stils, Jan Boklöv, schon seit Jahren nicht mehr an der Spitze zu finden sind.
Egal, ob du aktiv wirst oder es ruhig angehen lässt – der Neujahrstag in Schweden ist perfekt, um das Jahr gelassen und positiv zu beginnen.

Gott nytt år!