Auf Jagd nach dem Himmelsspektakel: 5 ungewöhnliche Nordlichttouren
Zahlreiche Menschen reisen jedes Jahr nach Schweden, um die faszinierenden Nordlichter zu beobachten. Die grünen, roten und violetten Lichter könnt ihr am besten zwischen Ende September und Ende März in Schweden beobachten – es gibt jedoch keine Garantie darauf! Die Chancen, auch wirklich Nordlichter zu Gesicht zu bekommen, sind am höchsten, wenn ihr euch Profis anschließt.
Ihr könnt zum Beispiel eine Tour mit dem Hundeschlitten buchen. Wenn ihr dann durch die wunderschöne Winterlandschaft fahrt und plötzlich Nordlichter am Himmel tanzen, scheint es fast zu schön, um wahr zu sein. Nordlichttouren mit Hundeschlitten bieten zum Beispiel Kiruna Husky an. Oder ihr unternehmt eine geführte Fototour und lernt, wie man das wunderbare Himmelsspektakel mit der Kamera einfangen kann. Ein eigenes Foto vom Nordlicht über Schweden ist etwas ganz Besonderes. Mit Lights of Lapland geht es zusammen mit Profi-Fotografen in den Nationalpark Abisko. Warme Anzüge und Kamera-Ausrüstung werden gestellt.
Vielleicht möchtet ihr auch auf einem Islandpferd durch die verschneiten Wälder rund um Schwedens höchste Gebirgskette reiten? Die Nordlicht-Pferdetour vom Icehotel ist ein ruhiger, ökozertifizierter Ausflug und ein einzigartiges Erlebnis.
Solltet ihr lieber etwas schneller unterwegs sein, können wir euch eine Tour mit dem Schneemobil ans Herz legen. Du kannst auf der Aurora-Tour von Kiruna Sleddog Tour selbst fahren oder auf dem Rücksitz der Schneemobile Platz nehmen und den Himmel im Blick behalten.
Wer es gemütlicher mag, dem sagt vielleicht Streetfood & Aurora Tour durch Kiruna zu. Stejk Street Food bietet zum Start der Tour regionales Streetfood und jede Menge Informationen über die Stadt Kiruna und die Lebensweise der Samen. Gut gestärkt geht es danach mit einem einheimischen Guide auf Nordlichtjagd.
90 Kilometer durch den Schnee: der Vasaloppet
Der Wasa-Lauf ist eine der größten Ski-Langlaufveranstaltungen der Welt. Seit 1922 findet der Lauf jedes Jahr am ersten Sonntag im März zwischen den Orten Sälen und Mora in Dalarna statt. Erinnern soll der Wasalauf an die historische Flucht von Gustav I. Wasa auf Skiern vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II im Jahr 1521.
In Schweden des Jahres 1520 herrschte große Unzufriedenheit über die Union mit Dänemark unter der Führung des dänischen Königs. Gustav Eriksson Wasa, ein schwedischer Adelsmann, rief offen zum Widerstand auf, wurde gefangengenommen und konnte in die Provinz Dalarna fliehen. Dort erfuhr er von den Gräueltaten während des sogenannten Stockholmer Blutbades, bei dem der dänische König etliche Anhänger Wasas, darunter Vater und Bruder, köpfen ließ. Jedoch konnte er die Einwohner Dalarnas nicht hinter sich versammeln und sah sich gezwungen, zu fliehen. Kurz darauf wurden in Mora weitere Gewalttaten der dänischen Soldaten bekannt und die Einwohner bereuten den Argwohn gegenüber Gustav Wasa. Sie schickten zwei ihrer besten Skiläufer los, um Wasa einzuholen und kurz vor Sälen erreichten die beiden Boten Gustav Wasa, der mit ihnen nach Mora zurückkehrte und den Widerstand gegen den dänischen König anführte.
Der erste moderne Wasalauf auf der etwa 90 km langen Strecke fand am 19. März 1922 statt. Nachdem der Lauf in den Jahren 1932, 1934 und 1990 wegen Schneemangels abgebrochen bzw. komplett abgesagt werden musste, findet der Vasaloppet dieses Jahr zum einhundertsten Mal statt.
Das Jahr im höchsten Norden: Die 8 Jahreszeiten der Samen
In der samischen Kultur spielen Jahreszeiten und Klima schon immer eine wichtige Rolle. Dem Wechselspiel zwischen den Jahreszeiten, das am Polarkreis recht abrupt vonstattengehen kann, und allem, was im jeweiligen Stadium der Natur wichtig ist, kommt im Norden eine große Bedeutung zu. Daher unterscheiden die Ureinwohner des Nordens im Jahresverlauf auch acht Jahreszeiten.
Der Winter – Dálvie – ist geprägt von Schnee, der das natürliche Licht sanft reflektiert. In den nördlichsten Regionen verschwindet die Sonne über einen Monat hinter dem Horizont, die Polarnacht hat etwas Magisches. Die Rentiere bewegen sich langsam und sie müssen oft durch meterdicke Schneedecken graben, um an die von ihnen bevorzugten Flechten zu gelangen.
Im Spätwinter – Gijrradálvvie – gerät die Natur ganz langsam in Bewegung: Erste Eiszapfen schmelzen, es fällt weniger Schnee. Rentiere machen sich nun langsam auf zu den Orten, an denen sie ihre Kälber zur Welt bringen.
Im Frühling – Gijrra – können die Temperaturen stark schwanken, nachts kann es immer noch sehr kalt sein. Wasserläufe tauen auf, Eisplatten lösen sich. Rentier-Kälber kommen auf die Welt.
Im Frühsommer – Gijrragiessie – wird die Vegetation grün, die Luft wird wärmer. Die Rentierherden ziehen auf die Gletscher im Fjäll.
Der Sommer – Giessie – ist kurz, hell und hält Menschen und Rentiere wach. Die Sonne steht rund um die Uhr am Horizont. Rentiere können sich satt fressen und legen Fettreserven an.
Im Spätsommer – Tkajjtjagiessie – werden Beeren, Kräuter und Pilze gesammelt. Es wird regnerischer. Das Laub verfärbt sich und die Dämmerung bricht früher herein.
Der Herbst – Tjakktja – ist die Zeit der Jagd. Die Menschen legen Vorräte an. Die Zeit der Dunkelheit nähert sich und bringt erste Fröste mit sich.
Im Spätherbst – Tjakktjadálvvie – legt sich Stille übers Land, Rentiere werden in kleine Herden unterteilt und auf Winterweiden gebracht. Der erste Schnee fällt. Sobald sich die Schneedecke schließt, ist die Fisch- und Jagdsaison vorbei. Diese Jahreszeit ist lang und dunkel, und sie ist die beste Zeit für Nordlichter.
Wann zieht es euch am ehesten in den hohen Norden?
Kennt ihr schon Skåne?
Es heißt, wer einmal in Skåne war, kommt immer wieder. Und wir sehen das genauso!
Skåne ist die südlichste Region Schwedens. Der Landesteil ist für seine herrliche Natur, die schönen Strände, kulinarischen Erlebnisse und vielfältigen Sehenswürdigkeiten bekannt. Naturfreunde können die einzigartige Wildnis der Region auf einer Kajak- oder Kanutour erleben oder auf dem Skåneleden-Wanderweg frühgeschichtliche Denkmäler und Urwälder entdecken. Ihr könnt Skånes atemberaubende Landschaft auf den langen gewundenen Landstraßen per Rad erkunden und die Aussicht vom Kopparhattan im Söderåsen-Nationalpark genießen. Die Westküste mit Båstad und Torekov zieht vor allem Wassersportler an. Aber auch Kultur-Fans kommen auf ihre Kosten: Stattet dem spektakulären Dom zu Lund einen Besuch ab oder bestaunt den Turning Torso in Malmö, der als erster gewundener Wolkenkratzer weltweit gilt. Verpasst auch nicht den großen Museumskomplex auf Malmöhus, einer Burganlage, die Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. In Helsingborg erwartet euch das Schloss Sofiero und die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Steinsetzung Ales Stenar dürft ihr ebenso wenig verpassen wie die älteste Burganlage Schwedens, das Schloss Krapperup. In Ystad könnt ihr auf den Spuren Kurt Wallanders wandeln und euch auf der Insel Ven in die spannende Geschichte von Tycho Brahe vertiefen. Und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Malmö mit seinen Bewohnern aus 177 Ländern gilt als Schwedens vielfältigste Stadt und das spiegelt sich auch in der Restaurantszene wider: Die frische nordische Küche und Experimentierfreude der Kochszene Malmös hat Skåne unlängst auf die New-York-Times-Liste der aufregendsten Foodie-Ziele der Welt katapultiert.